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Internationale Demografie-Projekte

Im Folgenden finden Sie kurze Beschreibungen aktueller und bereits abgeschlossener internationaler Demografie-Projekte, in die das Land Sachsen-Anhalt eingebunden war bzw. ist. Klicken Sie auf das gewünschte Projekt, um sich mehr Informationen anzeigen zu lassen.

YOUMOBIL

YOUMOBIL ist ein transnationales Kooperationsprojekt mit dem Ziel einer Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs für Jugendliche und junge Menschen in den ländlichen Regionen.

Hintergrund und Ziele

Die Mobilitätssicherung in ländlichen Gebieten ist vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen (Alterung der Gesellschaft insbesondere außerhalb der urbanen Ballungsräume) eine große Herausforderung. Dabei stehen das Ziel einer möglichst umfassenden Feinerschließung und der Druck, Leistungen der Daseinsvorsorge in dünn besiedelten Gebieten aus Gründen der Finanzierung neu zu bewerten, scheinbar im direkten Gegensatz zueinander. Dazu kommt, dass die Mobilität insbesondere für junge Menschen ein entscheidender Faktor bei der Frage ist, ob sie im ländlichen Raum wohnen bleiben oder in die Großstadt abwandern.

Aus demografischer Sicht kommt der Verringerung der so genannten Push-Faktoren, die eine Abwanderung junger Menschen begünstigen, daher eine hohe Bedeutung zu.

Das Ziel des Projekts ist es, vor allem junge Menschen in ländlichen Regionen besser an nationale und internationale Verkehrsnetzwerke des ÖPNV anzuschließen. Neben der Erprobung innovativer Mobilitätslösungen stehen insbesondere eine nachhaltige Nutzung der Verkehrsinfrastruktur sowie eine verbesserte Informationsauskunft für die Fahrgäste im Vordergrund des Projekts.

Inhalte

In den am Projekt beteiligten Regionen sind Pilotvorhaben im Bereich digitaler Mobilitätsangebote und der Verkehrsinfrastruktur geplant. Lokale Akteure und dabei insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene werden dabei in die Konzeptionierung und Umsetzung der geplanten Maßnahmen einbezogen. Zudem sollen die Erfahrungen der beteiligten Akteure ausgetauscht und in der internationalen Partnerschaft diskutiert werden, sodass am Ende des Projektes Entscheidungsträger aus Politik und dem Verkehrsbereich auf die entsprechenden Ergebnisse zurückgreifen können.

Konkret beinhaltet das Projekt YOUMOBIL die folgenden Arbeitspakete:

  • Erarbeitung und Erprobung von digitalen Lösungen für einen verbesserten Zugang zum ÖPNV unter der Einbindung Jugendlicher/ junger Erwachsener
  • Unterstützung von Initiativen zur Wiederbelebung von Bahnhofsgebäuden unter der Einbindung Jugendlicher/ junger Erwachsener
  • Jährliche Durchführung von Interrail-Kampagnen für Jugendlichen/ jungen Erwachsenen zur Bewerbung der Projektaktivitäten und Partnerregionen

Aktivitäten in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt wird INSA YOUNG, die neue Auskunfts-App für den starken Nahverkehr in Sachsen-Anhalt und im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) entwickelt und erprobt. Sie richtet sich insbesondere an Jugendliche und junge Menschen in den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts. Der Schwerpunkt ist die Schaffung neuer Informationsangebote für die fokussierte Zielgruppe und eine damit verbundene Verbesserung des Zugangs zum ÖPNV. Neue Funktionen sind unter anderem eine Rufbusbestellung per Smartphone (in ausgewählten Landkreisen), eine Visualisierung von Echtzeit-Informationen auf der Karte (in ausgewählten Landkreisen) oder ein auf die ländlichen Räume angepasstes Radrouting.

Ein weiteres Pilotvorhaben widmet sich dem Bahnhofsgebäude in Weißenfels im Süden Sachsen-Anhalts. Gemeinsam mit Jugendlichen wird hier ein Konzept für das (teilweise) nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude entwickelt. Dazu werden zu Beginn in einer Workshop-Serie Ideen für das Gebäude in eine Strategie überführt. Als weitere Schritte schließen sich dann eine Machbarkeits- und Investitionsstudie, eine Sommerschule und eine Projektwoche mit europäischem Austausch an. 

Schließlich findet mit der YOUMOBIL Interrail Kampagne jährlich ein europäischer Austausch von Jugendlichen und jungen Menschen statt. Ausgestattet mit einem Interrail Pass bereisen die Teilnehmer der Kampagne die Partnerregionen des Projekts und lernen die Projektaktivitäten kennen. Im Auftrag der entsendenden Partnerregion berichten die Teilnehmer dann auf diversen Social Media-Kanälen über ihren Aufenthalt in den Partnerregionen, die Pilotaktivitäten der Projektpartner, ihre Erfahrungen mit dem ÖPNV in den bereisten Ländern sowie daran geknüpfte Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge.

Internationale Partnerschaft

Deutschland: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr in In-House-Partnerschaft mit der NASA GmbH (Leadpartner)
Italien: Verkehrsplanungsbüro T-Bridge, Mobilitätsagentur der Provinz Modena
Kroatien: Kroatische Bahnbetriebsgesellschaft
Polen: Marschallamt Mazowien
Slowakei: Universität Žilina, Stadt Brezno
Tschechien: Verkehrsverbund Südmähren KORDIS JMK

Laufzeit und Finanzen

Das EU-Projekt YOUMOBIL wird im Rahmen des Interreg CENTRAL EUROPE-Programms gefördert und aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Interreg (Europäische Territoriale Zusammenarbeit) ist dabei Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union und fördert Projekte zur grenzüberschreitenden Entwicklung und Integration des europäischen Raums. 

Für das Projekt stehen insgesamt 1,74 Mio. EUR (davon EFRE: 1,43 Mio. EUR) zur Verfügung. Projektlaufzeit ist von April 2019 bis März 2022.

Ansprechpartner

Arne Ehritt
Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-​Anhalt
Turmschanzenstraße 30
39114 Magdeburg
Tel.: 0391 567 7493
Fax: 0391 567 3523
E-​Mail: arne.ehritt(at)sachsen-anhalt.de

Weitere Informationen unter:

www.interreg-​central.eu
www.nasa.de 

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RUMOBIL

Hintergrund und Ziele des Projekts

Zwischen Juni 2016 und Mai 2019 war das damalige Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt (Vorgänger des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales), zusammen mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) als In-House Partner,  Leadpartner im Interreg CENTRAL EUROPE Projekt RUMOBIL.

Vor dem Hintergrund sinkender Einwohnerzahlen in weiten Teilen des ländlichen Europas, wird eine flächendeckende Versorgung mit ÖPNV-Angeboten zu einer zunehmenden  Herausforderung für viele Regionen. Der entstehende Nachfragerückgang, bei gleichzeitig steigendem Effiziens- und Kostendruck, führt vielerorts zu einer Verknappung des Mobilitätsangebots. Dennoch bleibt ein starker ÖPNV die Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume. Das transnationale Projekt RUMOBIL hat sich dieser Herausforderung auf europäischer Ebene angenommen.

Ziel des Projektes war, die Entwicklung und Erprobung neuer Ansätze zur Anbindung ländlicher, vom demografischen Wandel besonders betroffener, Regionen an den ÖPNV und überregionale Verkehrswege. In Sachsen-Anhalt wurde im Rahmen des Projekts die Initiierung und Gründung von zwei Bürgerbussen in Osterburg und Möser unterstützt, um das bestehende Mobilitätsangebot vor Ort zu ergänzen.

Im Projektverbund waren neben dem MLV und der NASA GmbH weitere zwölf Institutionen aus den Ländern Italien, Kroatien, Polen, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn beteiligt. Für das Projekt standen insgesamt 2,69 Mio. EUR zur Verfügung.

Ansprechpartner

Arne Ehritt
Ministerium für Infrastruktur und Digitales
des Landes Sachsen-Anhalt
Turmschanzenstraße 30
39114 Magdeburg
Tel.: 0391 567 7493
Fax: 0391 567 3523
E-Mail: arne.ehritt(at)sachsen-anhalt.de

Weitere Informationen unter:

www.interreg-central.eu

www.nasa.de

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WOMEN

Hintergrund und Ziele des Projektes

Zwischen 2012 und 2014 war das damalige Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (Vorgänger des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales) Leadpartner im transnationalen Projekt WOMEN. Im Rahmen des Programms INTERREG IV B (Central Europe) stand das Projekt für die Entwicklung und Umsetzung einer länderübergreifenden Strategie gegen die Abwanderung junger gut gebildeter Frauen.

Inhaltlich setzte es an den Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen aus dem zuvor bereits abgeschlossenen Projekt SEMIGRA an. Die Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Räumen kann zu einem erheblichen Ungleichgewicht zwischen jungen Frauen und jungen Männern führen. Dies droht die ökonomischen, demografischen und sozialen Probleme weiter zu verschärfen.

WOMEN sollte deshalb gemeinsam mit jungen Frauen und Männern, der Wirtschaft und Politik Aktionen und Aktivitäten initiieren, die hier ansetzen und geschlechterorientierte Maßnahmen entwickeln.


Ausführliche Informationen:

Demografieportal des Bundes: WOMEN – Internationale gute Praxis
Abschlussbericht des Projektes WOMEN

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YURA

Hintergrund und Ziele des Projektes

Viele Regionen in Europa sind von der Überalterung der Bevölkerung und der Abwanderung junger Leute betroffen. Die Auswirkungen bekommen gerade auch die Unternehmen in diesen betroffenen Regionen in Form eines zunehmenden Fachkräftemangels zu spüren.

Im Projekt YURA wurden zwischen März 2010 und Februar 2013 ganzheitliche regionale Jugendstrategien entwickelt und umgesetzt, die den Auswirkungen des demografischen und sozialen Wandels in Regionen mit Abwanderungsproblemen entgegenwirken. Gemeinsam mit Jugendlichen, Vertretern aus Wirtschaft und Politik initiierte YURA Aktionen und Aktivitäten, die junge Menschen in der Region halten.

Das damalige Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (Vorgänger des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales) agierte als Leadpartner des Projektes, an dem weitere neun Partner aus sechs Regionen in Österreich, der Tschechischen Republik, Italien, Ungarn und Polen beteiligt waren. Ermöglicht wurde es durch die Interreg-Förderung der Europäischen Union.

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Re-Turn

Hintergrund und Ziele des Projektes

Viele Regionen in Europa sind von der Abwanderung junger und gut ausgebildeter Menschen betroffen. Diese als Brain-Drain bezeichnete Abwanderung betrifft auch Sachsen-Anhalt und verschärft demografische Probleme wie Fachkräftemangel und Geburtendefizit.

Im Projekt Re-Turn (Regions benefitting from returning migrants) wurden zwischen Mai 2011 und April 2014 regionale Strategien zur Stärkung der Zu- und Rückwanderung in den beteiligten europäischen Regionen erarbeitet.

In Sachsen-Anhalt sollte in der Pilotregion Landkreis Harz eine stärkere Bewusstseinsbildung bei den Akteuren der Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft herbeigeführt werden. Ziel war es, Ressourcen und Chancen für Zu- und Rückwanderung zu erkennen, zu nutzen und die Zusammenarbeit im Bereich Willkommenskultur zu intensivieren. So wurde unter anderem eine regionale Willkommensagentur im Landkreis Harz umgesetzt, die interessierten Zu- und Rückwandernden Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung stellt.


Weitere Informationen:

Ergebnisse und Publikationen zum Projekt auf den Seiten des Leibniz-Instituts für Länderkunde

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SEMIGRA

Hintergrund und Ziele des Projektes

Unter dem Titel Selective Migration and unbalanced Sex Ratio in Rural Regions (SEMIGRA) hat das damalige  Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (Vorgänger des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales) als Lead-Stakeholder Ursachen und Folgen der selektiven Abwanderung in den hiervon betroffenen Regionen erforscht.

Im Rahmen des europäischen Raumbeobachtungsnetzwerks ESPON (European Observation Network for Territorial Development and Cohesion) wurden zwischen Oktober 2010 und April 2014 in vier Regionen in Ungarn, Finnland und Schweden sowie in Sachsen-Anhalt Lösungsansätze vor Ort entwickelt und politische Handlungsempfehlungen erarbeitet.


Ausführliche Informationen:

Projekt-Website SEMIGRA

Zusammenfassung der Projektergebnisse – „Abwanderung junger Frauen und unausgewogene Geschlechterproportionen in ländlichen Regionen Europas“

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